Friedrich August de Leuw

1817–1888

Landschaftsmaler der Düsseldorfer Malerschule

Reisen

In dieser Rubrik werden die Reisen und Wanderungen, die Friedrich August de Leuw im Laufe seines Lebens unternommen hat, dokumentiert. Dabei werden auch Motive, die er unterwegs gezeichnet oder gemalt hat, mit heutigen Fotos der Orte verglichen.

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Hier als Beispiel der Wasserfall im Rossstallgraben bei Oberwössen in den Chiemgauer Alpen, den Friedrich August de Leuw am 18. Juli 1843 gezeichnet hat.

Friedrich August de Leuw in den Chiemgauer Alpen

1843 und 1846

Am Ende seines Studiums reiste der Landschaftsmaler Friedrich August de Leuw 1843 erstmals in die Chiemgauer Alpen.

Er war noch Student der Düsseldorfer Malerschule, als er, wie viele seiner Kollegen, von seinem Lehrer Johann Wilhelm Schirmer zu Exkursionen in reizvolle Landschaften ermutigt wurde. So suchten die Studenten, oft auch in Gruppen, das spätere Neandertal auf, um sich dort im Gestein ein Repertoire an Skizzen zu erarbeiten, die sie später im Atelier für die Komposition von Landschafts-Gemälden verwendeten.

Friedrich August de Leuw reiste während des Studiums auch in die Eifel und sicher auch in die Niederlande.

1843, unmittelbar im Anschluss seines Studiums, machte er sich erstmals auf in die Chiemgauer Alpen, rund um Unterwössen und Marquardstein.

Leider ist nicht überliefert, was ihn dazu bewogen hat, ausgerechnet diese Gegend aufzusuchen und sich dort zum Zeichnen auf entlegene Almen und steile Felsgruppen zu wagen.

Um der Antwort dieser Frage auf die Spur zu kommen, hatte ich schon seit längerem ein Projekt im Kopf, das ich im Juni 2020 endlich verwirklichen konnte.

Auf den Spuren von Friedrich August de Leuw habe ich eine Woche nach seinen Motiven in den Chiemgauer Alpen gesucht und bin somit vermutlich große Teile seiner damaligen Wanderungen ebenfalls abgelaufen.

Friedrich August de Leuw war in den Jahren 1843 und 1846 jeweils mehrere Wochen in dieser Gegend unterwegs und hat dort etliche aquarellierte Zeichnungen erstellt. Vermutlich hat er lange Zeichenpausen gemacht und unterwegs in Almen übernachtet. Ich hatte leider nicht so viel Zeit und mich entsprechend vorbereitet müssen, um gezielt seine Motive zu finden.

Ich hatte sechs verschiedene Tageswanderungen geplant und mich in der Woche auch mit einigen Experten der örtlichen Heimatkunde getroffen, um mir Tipps für die gesuchten Standorte geben zu lassen. Immerhin ist es 177 bzw. 174 Jahre her, dass de Leuw dort war und in dieser Zeit hat sich einiges geändert. So gibt es leider viele der gezeichneten Köhler oder Holzhäuser nicht mehr.

Etwa 20 Zeichnungen von Friedrich August de Leuw hatte ich als Kopie mit auf meiner Forschungsreise. Die meisten Standorte bzw. Motive habe ich gefunden. Leider habe ich keine Antwort auf meine eingangs gestellte Frage bekommen, was ihn ausgerechnet in diese Gegend wandern ließ, außer natürlich, dass es dort wunderschön ist.

Schade, dass keine Briefe oder ähnliche persönliche Dokumente von Friedrich August de Leuw überliefert sind, die hier etwas mehr Licht in die Vergangenheit bringen würden.

Dirk Balke
Juli 2020